Unterschiede zwischen Systemkamera und Spiegelreflexkamera. Der Vergleich!
DSLR oder Systemkamera - Der Kamera-Vergleich
Die ideale Kamera bietet dem Fotografen die Möglichkeit, durch das Objektiv zu sehen und damit einen genauen Bildausschnitt zu wählen. Mit der Spiegelreflexkamera, die den Bildausschnitt über einen Spiegel auf einen optischen Sucher leitet, konnten erstmals Bildausschnitte vor der Aufnahme festgelegt werden. Durch die Entwicklung der Fotosensoren als Nachfolger des herkömmlichen Fotofilms, gibt es nun die Möglichkeit, das aufzunehmende Bild nicht nur im Sucher, sondern auch auf einem angeschlossenen Monitor zu betrachten, wie es in den kompakten Digitalkameras üblich ist. Vorteil der digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) ist weiterhin die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Objektive und einen externen Blitz anzuschließen. Logische Folge war es daher, eine Kamera zu entwickeln, die einen Objektivwechsel gestattet, aber auf die umfangreiche Spiegeltechnik, die in manchen Situationen eher hinderlich ist, zu verzichten.
Im Jahr 2008 stellte Panasonic die erste digitale Systemkamera vor, die ohne den typischen Spiegel und ohne optischen Sucher auskommt. Sie arbeitet ausschließlich mit Live-View Technik, die ebenfalls in vielen digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) bereits als Option vorhanden ist und auch Videoaufnahmen ermöglicht. Dabei wird das Bild auf dem rückseitig angebrachten Monitor fokussiert. Der optische Sucher der DSLR ist durch einen elektronischen Sucher ersetzt. Das bietet die Möglichkeit, zum Beispiel bei Schwarz-Weiß Aufnahmen, diese direkt ohne Farbe darstellen zu lassen. Über ein Histogramm können die Einstellungen hinsichtlich der Helligkeitsverteilung beurteilt werden. Nachteil des elektronischen Suchers ist die schlechtere Auflösung als sie durch optische Sucher erreicht wird. Ferner kann starke Sonneneinstrahlung die Beurteilung des aufzunehmenden Bilds auf dem Monitor erschweren. Neue AMOLED Displays haben hier aber schon sehr gute Verbesserungen gebracht.
Durch den fehlenden Spiegel, der das anvisierte Bild auf den Sucher leitet, können Systemkameras deutlich kompakter und leichter gebaut werden als die entsprechenden DSLR-Modelle. Rein äußerlich sind sie nicht größer als eine Kompaktkamera, weil auch die aufwendigen Reinigungssysteme für die Spiegel sowie das optische Suchersystem entfallen.
Die Bildqualität der Systemkameras ist durchaus mit der der DSLRs vergleichbar. Die eingesetzten Bildsensoren, in Micro Four Third sowie APS-C, sind von der Größe her denen in den Spiegelreflexkameras ähnlich. Durch den Einbau dieser großen Sensoren ist die Bildqualität auch bei höheren ISO-Werten gut. Auch die Tiefenschärfe kann wie bei DSLRs zur kreativen Bildgestaltung genutzt werden. Durch das veränderte Auflagemaß ist ein kleineres Bajonett möglich. Dementsprechend können auch die Objektive kleiner und damit leichter ausfallen. Zurzeit sind allerdings deutlich weniger Objektive am Markt verfügbar als für die DSLRs.
Die zum Teil recht schwierige und umständliche Bedienung vieler DSLRs wird bei den Systemkameras durch einfache Einstelltasten und Räder für die wichtigsten Kamerafunktionen verbessert.
Hinsichtlich der Fotogeschwindigkeit sind die Systemkameras zwar schneller, weil das Umklappen des Spiegels entfällt, aber ihnen fehlt der schnelle Phasen-Autofokus der DSLRs. Sie nutzen den Kontrast-Autofokus, der deutlich mehr Zeit zum Scharfstellen benötigt.
Fazit: Spiegelreflexkamera vs. Systemkamera:
Insgesamt ermöglichen die Systemkameras, die auch als spiegellose Systemkameras (MSC), als kompakte Systemkameras (CSC) oder als Kameras mit elektronischem Sucher und Wechselobjektiv (EVIL) bezeichnet werden, einen mobilen, vielseitigen und einfachen Einsatz bei gleichzeitig hoher Bildqualität. Sie werden zwar die Spiegelreflexkameras nicht völlig ersetzten, stellen aber eine neue Kameraklasse dar, die zwischen den Kompaktkameras und den zum Teil sehr teuren Spiegelreflexkameras anzusiedeln ist.
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