Foto-Tipp: Das perfekte Männer-Portraitfoto
Heutzutage sind viele Menschen der Ansicht, dass Foto-Models weiblich zu sein hätten. Männer-Portraitfotos spielen in der Modewelt leider nur eine zweitrangige Rolle. Doch auch Männerporträts haben einen besonderen Reiz, denn aus ihren Facetten wie Ausstrahlung oder Eitelkeit, Stärke oder Sensibilität, Macht oder Verletzbarkeit kann ein herausragendes Männer-Portraitfoto erstellt werden. Die Bandbreite ist groß: Sexymann oder Charaktermann. Das Männer-Portraitfoto ist natürlich anders umzusetzen als das Frauenporträt.
Beim Porträtfoto geht es darum, die Person zu charakterisieren, wobei der Charakter gespielt sein kann, wenn mit dem Foto ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll, beispielsweise für Werbezwecke. Beim klassischen Porträtfoto wird die Person so dargestellt, wie sie es möchte und der Fotograf als Umsetzer sollte dies bildlich sichtbar machen. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Vorgehensweisen und Porträtstile beim Durchführen von Porträtshootings.
Ein Vorgespräch ist hierfür unerlässlich. Bei diesem müssen der Ablauf und die Anforderungen besprochen werden. Bei der Gelegenheit lernt der Fotograf das Modell sowie seinen Charakter und die Art kennen. Dabei muss der Fotograf erkennen, wie das Modell sich selbst sieht oder dargestellt werden möchte, um letztendlich zu den Stilmitteln greifen zu können, welche das Foto erfolgreich machen.
Die Selbstbetrachtung bestimmt die Art des Porträts. Meist wollen die Männer maskulin dargestellt werden, wenn sie dies auch manchmal nicht sind. Männer-Porträtfotos, mit viel Schatten ausgeleuchtet und mit scharf gezeichneten Details, werden meist eher akzeptiert als die weich ausgeleuchteten Fotos, woraus resultiert, dass die Männer die Falten-Sichtbarkeit im Porträtfoto als authentisch empfinden, als eine Art Männer-Charakterportrait, bei dem die Strukturen sichtbar sind. Anders als beim Frauen-Portraitfoto und deren Beauty-Retuschen. Die meisten Männer erscheinen massiver, als sie es in Wahrheit sind, wenn der Körper des Mannes frontal fotografiert wird.
Die Vorgehensweise beim Männer-Porträtfoto ist genauso wie das technische und fotografische Shooting mit der Frau. Die Pose beim Mann ist natürlich eine andere, denn weibliche Posen sehen bei Männern meist albern aus. Beim Männer-Portraitfoto sind es oft authentisch wirkende Posen aus dem Arbeitsleben oder anderer Tätigkeiten.
Der Aufnahmewinkel ist für die Bildaussage sehr wichtig. Fotos mit einem negativen Kamera-Neigungswinkel, von oben auf den Mann herab, wirken so, als würde der Betrachter des Fotos über dem fotografierten Mann stehen. Bilder mit positivem Kamera-Neigungswinkel, von unten nach oben zum Mann, lassen ihn majestätisch und erhaben erscheinen. Je nach Neigung (kleiner oder größer) wird der Eindruck abgeschwächt oder verstärkt. Eine Aufnahme ohne Neigungswinkel lässt den Betrachter den Fotografierten auf derselben Ebene anschauen. Männerporträts wirken meist mit einem neutralen bis leicht positiven Neigungswinkel am besten.
Beim Licht kann experimentiert werden, wie bei fast jedem Porträtfoto. Männerporträts mit LowKey (Schatten) sind oft die beste Wahl. Ein typischer Fehler ist, wenn der portraitierende Mann am Hintergrund zu nah platziert wird, denn das Modell erhält in dem Fall auch so viel Licht wie sein Hintergrund, doch der Beleuchtungskontrast zwischen Mann und Hintergrund sollte gezielt gesteuert werden, nach Belieben dunkler oder heller. Der Abstand zwischen Person und Hintergrund sollte 2 bis 3 Meter betragen.
Besonders edel wirken Portraits von Männern übrigens auf einer Leinwand oder auf Acrylglas.